Pott-Slang für Anfänger: So sprichst du wie ein echter Ruhrpottler
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Das Ruhrgebiet – oder einfach der „Pott“, wie Einheimische es liebevoll nennen – ist bekannt für seine ehrliche, bodenständige Art und seinen ganz eigenen Charme. Ein wichtiger Teil dieses Charmes ist die Sprache: der Pott-Slang. Wenn du den Pott besser verstehen oder sogar selbst wie ein echter Ruhrpottler klingen möchtest, dann bist du hier genau richtig. In diesem Blogpost erklären wir dir die wichtigsten Begriffe, Redewendungen und Eigenheiten des Pott-Slangs – leicht verständlich und mit einer gehörigen Portion Humor.
Was macht den Pott-Slang so besonders?
Der Pott-Slang ist mehr als nur eine Art zu sprechen – er ist ein Lebensgefühl. Er ist direkt, unkompliziert und manchmal auch ein bisschen ruppig, aber immer herzlich. Diese Sprache spiegelt die Mentalität der Menschen im Ruhrgebiet wider: aufrichtig, ohne Umschweife und mit einer großen Portion Humor. Dabei haben sich viele Begriffe und Eigenheiten des Pott-Slangs aus der Geschichte des Ruhrgebiets entwickelt, insbesondere aus der Zeit des Bergbaus.
Die Basics: Begriffe, die du kennen musst
Bevor wir zu ganzen Sätzen kommen, schauen wir uns erst einmal einige der häufigsten Begriffe an, die im Pott verwendet werden. Hier ein kleines Vokabeltraining:
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Wat – Das Ruhrpott-Wort für „Was“. Beispiel: „Wat willze machen?“ (Was willst du machen?)
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Kumpel – Ursprünglich ein Begriff aus dem Bergbau für Kollegen, heute eine allgemeine Bezeichnung für Freunde.
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Pillepalle – Etwas, das unbedeutend oder einfach ist. Beispiel: „Dat is doch nur Pillepalle!“
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Malochen – Arbeiten, und zwar hart. Beispiel: „Ich muss morgen wieder malochen.“
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Bütten – Eimer. Beispiel: „Hol mal den Bütten!“
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Fuppes – Fußball. Beispiel: „Guckst du heut Abend Fuppes?“
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Knifte – Ein belegtes Brot. Beispiel: „Haste dir ne Knifte mitgebracht?“
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Pöttken – Eine kleine Tasse. Beispiel: „Noch nen Kaffee im Pöttken?“
Typische Redewendungen und ihre Bedeutungen
Der Pott-Slang lebt auch von seinen unverwechselbaren Redewendungen. Hier sind einige Klassiker, die du kennen solltest:
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„Hasse ma ne Mark?“ – Eine berühmte Frage aus der Zeit, als man noch mit D-Mark bezahlte. Heute wird sie oft humorvoll verwendet, um jemanden nach Kleingeld zu fragen.
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„Wo gehse hin? – Nach’m Kiosk!“ – Der Kiosk, auch liebevoll „Bude“ genannt, ist eine Ruhrgebiets-Institution. Hier trifft man sich, holt sich ein Bierchen oder einen Snack.
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„Hässe wat zu meckern?“ – Wird gesagt, wenn jemand besonders kritisch ist.
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„Dat is mir latte.“ – Heißt so viel wie: „Das ist mir egal.“
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„Komm ma inne Pötte!“ – Eine Aufforderung, sich zu beeilen oder in die Gänge zu kommen.
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„Mach dich vom Acker!“ – Eine etwas ruppige Art zu sagen: „Geh weg!“
Typische Gespräche im Pott-Slang
Hier ist ein Beispiel für ein typisches Gespräch, wie es im Pott stattfinden könnte:
Person A: „Wat machse heut noch?“
Person B: „Nix Besonderes, geh nach’m Kiosk und hol mir wat zu trinken.“
Person A: „Hasse ma Lust auf Fuppes gucken?“
Person B: „Klaro, aber nur, wenn Schalke spielt!“
Person A: „Dat is doch Pillepalle, Dortmund gewinnt sowieso.“
Der Einfluss des Bergbaus auf den Pott-Slang
Viele Begriffe des Pott-Slangs stammen aus der Zeit des Bergbaus. Die Bergleute haben ihre eigene Sprache entwickelt, die stark von der Arbeit unter Tage geprägt war. Begriffe wie „Kumpel“ oder „Malochen“ haben ihren Ursprung in dieser Tradition. Auch heute noch findet man diese Begriffe im Alltagsgebrauch, obwohl die Zechen inzwischen geschlossen sind.
So integrierst du den Pott-Slang in deinen Alltag
Wenn du den Pott-Slang lernen möchtest, solltest du ihn einfach ausprobieren. Beginne mit ein paar grundlegenden Begriffen und Redewendungen, und trau dich, sie in Gesprächen zu verwenden. Besonders gut eignet sich der Pott-Slang für lockere und humorvolle Unterhaltungen. Hier sind ein paar Tipps:
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Locker bleiben: Der Pott-Slang lebt von seiner Unkompliziertheit. Mach dir keine Gedanken über Perfektion.
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Lernen durch Hören: Schau dir Filme oder Serien an, die im Ruhrgebiet spielen, oder besuche das Ruhrgebiet selbst.
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Mitmachen: Sprich mit Einheimischen und lass dir von ihnen Tipps geben. Die meisten werden es zu schätzen wissen, dass du dich für ihren Dialekt interessierst.
Warum Pott-Slang lernen?
Der Pott-Slang ist nicht nur eine witzige Art zu sprechen, sondern auch ein Stück Ruhrgebiets-Kultur. Wenn du die Sprache beherrschst, kannst du leichter mit Einheimischen ins Gespräch kommen, dich in die Kultur einfinden und den einzigartigen Charme des Ruhrgebiets noch besser erleben. Außerdem ist es einfach unterhaltsam, mit den Begriffen zu spielen und sie in den Alltag einzubauen.
Fun-Facts über den Pott-Slang
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Kurze Sätze, klare Kante: Im Pott wird nicht lange um den heißen Brei geredet. Alles ist auf den Punkt gebracht.
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Ein Hauch von Plattdeutsch: Einige Begriffe erinnern an das Plattdeutsche, das früher in Teilen des Ruhrgebiets gesprochen wurde.
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Nicht nur für Alteingesessene: Auch Zugezogene verwenden oft schnell den Pott-Slang, weil er ansteckend ist.
Fazit: Pott-Slang lieben lernen
Der Pott-Slang ist ein unverzichtbarer Teil der Ruhrgebiets-Kultur. Mit seiner direkten, humorvollen und bodenständigen Art bringt er die Menschen im Pott zusammen und sorgt immer für einen Lacher. Wenn du die wichtigsten Begriffe und Redewendungen beherrschst, kannst du dich schnell wie ein Teil der Ruhrpott-Familie fühlen. Und denk dran: „Dat is alles halb so wild!“ – also einfach ausprobieren und Spaß haben.
Hast du schon eigene Erfahrungen mit dem Pott-Slang gemacht oder einen Lieblingsbegriff? Lass es uns in den Kommentaren wissen!